400 Schüler verschönern ihre „Penne“

Achim Hodde

Kray. Als es vor 16 Jahren in der Franz-Dinnendahl-Realschule brannte, wurde das Gebäude an der Schönscheidstraße 174 in Teilen renoviert. Seitdem ist in puncto Verschönerung wenig passiert. „Viel städtisches Geld ist in die Turnhalle geflossen, da darf man angesichts der Haushaltslage vorerst keine großen Sprünge erwarten“, sagt Schulleiter Christian Ponten. Also haben sich die Schüler gedacht: Verschönern wir halt selber.

Knapp über 8000 Euro kamen beim letztjährigen Sponsorenlauf zusammen. „Das Geld haben wir regelmäßig für kirchliche Projekte in Honduras oder Haiti gespendet“, erklärt Friedrich Gerdes, Lehrer für Mathematik, Biologie und Sport. Diesmal wurde das Geld in eigener Sache genutzt. 350 Liter Farbe für die Wände, 150 Liter Weiß für die Decken und 9 Liter Lack für Türen und Geländer wurden für rund die Hälfte der Summe eingekauft. „Firmen haben uns natürlich unter die Arme gegriffen“, so Schulleiter Ponten.

400 Schüler arbeiten in Zehner-Gruppen drei Tage lang abwechselnd im Vier-Stunden-Takt. Fußboden abdecken, Rahmen abkleben, vorstreichen, nachstreichen, manchmal auch zwei Mal. Jeder hat zwei Paar Schuhe dabei - um nicht die Farbe im ganzen Haus zu verteilen. Derlei Tipps und Tricks hat den Schülern und Lehrern der Fast-Ehemann der Referendarin Judith Jansen beigebracht. Er ist Maler- und Lackierermeister und weiß, „wie man’s einfach und schön macht“, so Friedrich Gerdes, Hauptorganisator der ganzen Aktion.

„Wir schaffen das in drei Tagen“, sagen Amina Schmitt und Johanna Kaufhold, beide 16 Jahre alt und in der 10a. Bereitwillig führen sie durch die Schule, erklären, in welchem Stadium sich welcher Trakt gerade befindet. Und weisen fachmännisch darauf hin, dass es sich nicht um 08/15-Ware, sondern „um den Mercedes der Farben handelt“. Aus manchen Räumen ertönt flotte Musik, bei der im Takt gestrichen wird. „Das motiviert“, meint auch Christian Ponten.

Besonders stolz sind die Schüler darauf, dass sie den Technik-Raum auch noch selbst fliesen. Unterstützung bekommen sie von zwei Lehrern, die Ahnung haben. Einer davon ist Sascha Unger. Bevor er Lehrer für Technik, Geschichte und Religion wurde, hat er eine Ausbildung als Gas- und Wasserinstallateur absolviert. „Als Handwerker muss man quasi alles können“, sagt Unger.

Für den künstlerischen Touch sind Hendrik Ramke (16), Jonas Depenbrock (15) und Tim Siegmund (17) zuständig. Sie haben im oberen Stockwerk ein Graffito an die Wand gezaubert, das an Profi-Arbeit denken lässt.

Hausmeister Marcel Riontek ist rundum zufrieden: „Die Schüler machen das ganz prima und lernen nebenbei, Verantwortung zu übernehmen.“

Quelle: Dieser Link führt zu einem externen Angebot, für dessen Inhalt wir nicht haftbar sind. www.WAZ.de vom 29.11.2012 /  ESSEN

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Franz-Dinnendahl-Realschule, Schönscheidtstr. 174, 45307 Essen

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